Neben meiner eigenen künstlerischen Arbeit und Entwicklung, hat mich schon immer auch die Begleitung der künstlerischen und persönlichen Entwicklung Anderer begleitet. Besonders hilfreich für diese nunmehr über 30jährige Coachingtätigkeit (Praxis für Theater und kreative Lebensgestaltung – künstlerisch-psychologisches Coaching) war meine eigene Ausbildung und mein jahrelanges Training in der Lee Strasberg Methode (The Method) – und meine psychologischen/therapeutischen Aus- u. Fortbildungen. Denn die professionelle künstlerische Arbeit und Entwicklung begründet sich einerseits in einem fundierten künstlerisch- technischen Handwerk, als auch in der Persönlichkeitsentwicklung. Der Schauspieler ist im hohen Maße sein eigenes Instrument. Damit die Rolle sich wirklich in ihm verkörpern kann, ist es notwendig, dass begrenzende Gefühle und Verhaltensweisen abgelegt werden. Denn Schauspielkunst bedeutet nicht, zu lernen wie ich weitere Masken aufsetzen kann, sondern bedeutet Masken fallen zu lassen . In diesem Sinne ist mir die tägliche Arbeit hin zur Selbstverwirklichung sowohl für mich persönlich, als auch in der Begleitung Anderer ein großes Abenteuer und Vergnügen.

 

Die Kunst, die aktive Beschäftigung mit der Kunst und die Ausübung einer der Disziplinen der Kunst, sind große Wegweiserinnen zur Entwicklung der eigenen Persönlichkeit .

Jede/r KünstlerIn weiß, dass die Entwicklung der eigenen Kunst maßgeblich mit der Entwicklung der eigenen Persönlichkeit verbunden ist und umgekehrt.

 

In den alten Traditionen sind der/die KünstlerIn, der/die HeilerIn, der/die PriesterIn ein und dieselbe Person. Noch im alten Griechenland wurde zur Heilung Kunst verordnet.

(Petzold 1988)

Wir können uns hierbei auf die ältesten Traditionen heilenden Handelns beziehen. In Schamanistischen Heilungsritualen wurden Tanz, Gebärde, dramatisches Spiel, Gesang, Musik, Bemalung (etwa kranker Körperteile) schon in grauer Vorzeit verbunden – mit einem sicheren Gefühl für den „kreativen Leib“, seine Bedürfnisse und Möglichkeiten. Mehr wissen wir über die Praxis der askläpiadischen Medizin in den Anfängen abendländischer Heilkunst. Die griechischen Priesterärzte in den Tempelkrankenhäusern des Äskulap in Epidaurus, Kors, Pergamon bezogen Tanz, Bewegung, Musik, dramatisches Spiel, Imagination und aktives Träumen in die Krankenbehandlung ein. Jeder Tempel hatte – wie heute noch zu sehen ist – sein eigenes Theatron für das heilende Drama (von dran, handeln), das die Katharsis bewirkt – so Aristoteles, der selbst einem alten Askläpiadengeschlecht entstammte. Das Odeon war für die musikalischen Aufführungen, das Stadion für Bewegung und Spiel da. Noch bei Galen, dem großen griechischen Arzt (ca. 129-199 n. Chr.) der römischen Kaiserzeit, finden wir „Verschreibungen“ von Musik und Theater für bestimmte Erkrankungen.

 

Dieses Wissen findet erst Schritt für Schritt in die heutigen therapeutischen Behandlungsweisen zurück.

 

Jegliche Form der Kunst ist untrennbar mit dem Ausdruck des Individuums verbunden. Unterstützt also demnach ganz implizit das was C.G. Jung in seinem Individuationsprozess, der Verselbstung, der Selbstverwirklichung beschreibt.

Jegliche Form der Kunst ist auch untrennbar mit der Symbolwelt und den Archetypen verbunden und greift, nach C.G. Jung, direkt auf unser kollektiv Unbewusstes zurück - unser implizites Wissen, über unser phylogenetisches Erbe. - Über all das was jemals in der Entwicklungsgeschichte des Universums geschehen ist.

 

Kreativität umfasst weit mehr als das Malen eines Bildes oder das Ausführen einer definiert künstlerischen Tätigkeit. Kreativität ist eine grundlegende Vorraussetzung der Evolution. Ohne Kreativität keine Evolution.

Oder wie Gerald Hüther, der bekannte Hirnforscher, es sinngemäß ausdrückt: Das Gehirn ist dafür da, Rätsel zu lösen.

Das bedeutet, Kreativität ist eine wesentliche Grundlage der Wirkweise unseres Gehirns und demnach maßgeblich daran beteiligt, kreative Lösungen zu finden. Das kreative Dritte, das unbedingt ins Spiel kommen muss, wenn die gelernten Wege von eins und zwei nicht weiterführen.

 

Insofern sind Kreativität, Ressourcen, Potential und neuronale Schaltungen im Gehirn – die über die Möglichkeiten unserer Bewältigungsstrategien entscheiden – untrennbar miteinander verbunden. Das bedeutet, je größer unsere Kreativität, desto mehr Möglichkeiten haben wir in Konfliktsituationen, um hilfreiche Bewältigungsstrategien zu entwickeln.

 

Künstlerisch = das Wissen um meine Kreativität = die Umsetzung meiner Kreativität

Psychologisch = die Logik meiner Psyche = Verbindung mit meinem Selbst,

Künstlerisch-psychologisch = meine kreative Verbindung zu meinem Selbst

Künstlerisch-Psychologisches Coaching = das Erlernen/Begreifen der kreativen Verbindung zu meinem Selbst, der Logik meiner Psyche

 

 

Das was ich als Künstlerin gelernt habe, möchte ich auch gerne an andere weitergeben